Biografie
BIG “Bruce Wayne” Bestie alias Sebastian Dietz (*1980) war schon immer ein Gravediggaz-Fan und das zeigt sich. Aus den Tiefen des Metalls Anfang der 90er folgerichtig zur Hip Hop Bewegung übergelaufen, sind seine Produktionen stets ein Quantum düsterer als der Durchschnitt. Nach seinem ziemlich zugänglichen und frischen Debüt “Reformen, Rituale und Rache” (2007) folgte ein Triptychon von Alben, die man am ehesten dem Genre Horrorcore zuordnen kann. “Die durch die Hölle gehen” (2008), produziert vom langjährigen Weggefährten und Musiker PSI, gefolgt vom Doppel-Album “Satanische Verse” (2010) in Eigenregie und “Um das Fürchten zu lernen” (2012), welches wiederum eine Kollaboration mit dem Zürcher Produzenten Mr. Dent darstellte. In diesen pechschwarzen Werken verarbeitete der Künstler vor allem seine wiederholten Psychiatrie-Aufenthalte als junger Erwachsener, wobei die Alben beim Erscheinen vielleicht nicht jene Aufmerksamkeit erhielten, die sie verdient hätten. Mit “Das Originale Rap-Game” stellt Bestie sein bisher kommerziellstes Werk vor, was im Kontext aber nicht viel heissen will. An einigen Stellen des Albums spähen diese Dämonen wieder hervor, allerdings nie ohne eine Prise schrägen Humors. Wer auch die Schattenseiten des Lebens kennt und anerkennt, wird sich in seinen Zeilen wiederfinden, zumal ihm hinsichtlich Technik und Wortschatz nur wenige MC’s das Wasser reichen können. Den Titeltrack des Albums eröffnet Bestie mit dem Vers: “Stern fragte, Basti, was gibt’s? Wie fühlst Du Dich? – Ich fühle mich zu Unrecht unterschlagen, cutting edge!”, was die Sache einigermassen auf den Punkt bringt.